Ayurveda in der Kinderheilkunde – welcher Typ ist Ihr Kind?

Auch die Kinderheilkunde ist im Ayurveda fest verankert und besagt, dass jedes Kind von der Geburt bis zum Erwachsenenalter seinem Temperament, seinem Naturell, und seiner Konstitution entsprechend umfassend gefördert werden sollte. Eine Schlüsselrolle dabei spielt die Ernährung. Dahinter steht die Vorstellung, dass der physische Körper durch Nahrung lebt und krank werden kann, wenn er mit den falschen Nahrungsmitteln versorgt wird.

Welcher Typ ist Ihr Kind?

Der Vata-Typ, mit den Eigenschaften leicht, schlank, sehr beweglich, aktiv, kreativ und sensibel wird durch die flinke Gazelle versinnbildlicht. Vata Typen sind oft unruhige, hektische Menschen, die viel in Bewegung sind. Ihr Körperbau ist in der Regel leicht. In unausgeglichenem Zustand leiden sie als Kinder oft unter ADHS, Neurodermitis, Bauch- oder Kopfschmerzen. Sie neigen zu Schlafstörungen und zu Verstopfung.
Zur Beruhigung ist Warmes, Schweres, Fettes, Süßes und Saures geeignet – möglichst immer gegart. Auch Milchprodukte, Öle, Reis, Weizen und alle Nuss-Sorten wirken dämpfend. Gemieden werden sollten sämtliche Kohlarten sowie kalte, trockene, scharf gewürzte und bittere Speisen.

Pitta-Typen sind schnell reizbar, zielstrebig, muskulös, energiegeladen, dynamisch, entschlossen, aktiv, sehr unruhig und manchmal aggressiv. Ihr Körperbau ist mittelschwer. Sie neigen zu Entzündungen, fiebrigen Erkrankungen und Allergien. In der Pubertät können sie besonders schwierig werden.
Für Ausgleich durch die Nahrung können kühle, flüssige, süße, bittere und herbe Speisen sorgen, auch Milch und Butter oder Oliven-, Sonnenblumen- und Kokosöl wirken gut, auch Gewürze. Meiden dagegen sollte man Peperoni, Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln und Auberginen.

Bleibt der Kapha-Typ: Er ist kräftig und schwer, muskulös, beständig, zufrieden, verlässlich und häufig auch übergewichtig sowie anfällig für Krankheiten mit hohem Schleimanteil (Bronchitis oder Asthma).  Milchprodukte und Nüsse sollten daher reduziert werden, leichte, trockene, warme, pikante, bittere und herbe Speisen dagegen werden gut vertragen, auch Äpfel und Birnen sowie sämtliche Gemüsesorten außer Tomaten, Gurken und Zucchini sowie spezielle Präparate helfen, den Kapha-Zustand auszugleichen.

Die Phase der Kindheit formt den Menschen: Daher ist eine gesunde Entwicklung der Kinder besonders wichtig. Außerdem bilden sie permanent neues Gewebe und brauchen daher eine optimale Nährstoffversorgung – da dies mit der normalen Nahrung kaum möglich ist, empfiehlt sich eine Ergänzung mit Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen.

Wissen muss man aber auch, dass bis zum 5. Lebensjahr immer Kapha überwiegt – daher auch die so häufig auftretenden  „Schleimkrankheiten“ wie Schnupfen und Bronchitis in diesem Alter – ein schleimlösender Tee gehört für Eltern kleiner Kinder also unbedingt in die Hausapotheke.
Mit Beginn der Pubertät nimmt dann Pitta zu, wodurch nicht nur Entzündungen wie Akne entstehen, sondern auch die Anfälligkeit für Sucht- und Genussmittel in dieser Altersgruppe besonders hoch ist. Ernährung und Bewegung können helfen, die Phasen bis zum Erwachsenwerden besser zu bewältigen und so zu einem ausgeglichenen, intelligenten, glücklichen Menschen heran zu wachsen.