Die Wichtigkeit des Geschmacks im Ayurveda

Geschmack Wirkung
süß

kühlend
macht Appetit vor dem Essen
Steht für körperlichen Wachstum
Erzeugt ein Gefühl von Wohlgefühl und Geborgenheit
Bei einem Übermaß an süß entsteht eine langsame Verdauung,
Passivität und Übergewicht

sauer

erwärmend
regt die Verdauungsenergie an
erzeugt ein Gefühl von erfrischendem Realismus
bei zu viel Saurem entsteht Neid, Eifersucht und ein negatives Denken

salzig

dieser Geschmack ist ein Mittelding zwischen süß und sauer
er steht für Stabilität
gut für die Verdauung
bei einem Übermaß kommt es zu Wasseransammlungen im Gewebe und es entsteht eine starre Geisteshaltung und überstrukturiertes Denken

scharf

stark erwärmend
erhöht die Verdauungskraft
wirkt austrocknend
bringt Leidenschaft und wirkt belebend
bei einem Übermaß kommt es zu Ärger und Aggression

bitter

kühlend
leicht austrocknend
harmonisiert die Verdauung
schenkt eine klare Sichtweise
bitter erzeugt ein Gefühl von Unzufriedenheit und lässt dadurch einen neuen Blickwinkel zu, es führt uns die Realität vor Augen
bei einem Übermaß entsteht Kummer

herb, zusammenziehend

hat eine kühlende Wirkung auf das Verdauungsfeuer
wirkt leicht austrocknend
in der Medizin nutzt man die zusammenziehende Wirkung von Kräutern mit herbem Geschmack um Blutungen zu stillen
ein herber Geschmack fördert praktisches Denken
bei einem Übermaß kommt es zu einem Desinteresse am Leben

Im Ayurveda spielen Gewürze und Kräuter eine große Rolle. Sie lassen sich anhand des Geschmacks und Eigenschaft wie folgt einteilen:

Fenchel:
Süß, scharf/kühl/süß, stärkt die Verdauung, reduziert Blähungen, hilft bei Darmkrämpfen, beruhigt die Nerven, wirkt harntreibend, sorgt für einen guten Schlaf.

Gelbwurz - Curcuma (auch Tumerik genannt):
Hat einen bitteren/herben Geschmack und eine erhitzende Wirkung. Gelbwurz ist ein Gewürz, das in keiner Küche fehlen sollte. Es kann innerlich und äußerlich verwendet werden. Es wirkt blutreinigend und desinfizierend. Man kann es äußerlich in Form einer Paste mit Wasser für Quetschungen, Juckreiz, Nesselsucht, Ekzemen und Prellungen einsetzen. Zudem wirkt es noch schmerzlindernd, blutstillend und -bildend, appetitanregend, blähungsreduzierend, menstruationsfördernd, samenbildend, fiebersenkend, wundreinigend und entgiftend.

Im Ayurveda wird es bei Hautkrankheiten, Blutarmut, Bronchialasthma, Husten, Gelbsucht, Diabetes, Koliken, Darmparasiten, gestörter Darmflora, Nierensteinen, Vergiftungen, Juckreiz, Grippe, Nervenschmerzen, Allergien gerne verwendet.

Zur täglichen Verwendung können sie das gelbe Pulver in den Reis, ins Nudelwasser, oder zu Fleisch und Gemüsegerichten einfach hinzufügen. Bei 4 Portionen Reis nimmt man ca. einen ½ TL. Erwischt man Zuviel bekommt die Speise einen bitteren Geschmack.

Ingwer:
Wirkt nährend, nerven- und herzstimulierend, antiasthmatisch, löst Verschleimungen im Atemsystem, samenvermehrend, verdauungsfördernd, speichelanregend, unterstützt die Darmflora, wirkt keimtötend, stärkt die Abwehr, schweißtreibend, blutreinigend, antibakteriell, entzündungshemmend. Ingwer wirkt krampflösend und reinigt alle Kanäle im Körper. Zudem hemmt Ingwer die Blutgerinnung und schützt damit vor Herzinfarkt. Er senkt den Cholesterinspiegel.

Ingwer wird medizinisch eingesetzt bei Stoffwechselstörungen, Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähungen, bei Ama-Belastung, Rheuma, Fieber (speziell bei Vata- und Kapha-Konstitutionen), bei Husten, Erkältung und zur Stärkung des Herzens.
Zur Harmonisierung: Kaphatyp: Ingwer + Honig, Pittatyp: Ingwer + Zucker, Vatatyp: Ingwer + Steinsalz.

Kardamon:
Süß, stärkt die Verdauung, regt die Gallentätigkeit an, kräftigt das Herz und stärkt das Gedächtnis. Wirkt harntreibend, ist ein Stärkungsmittel, gut bei Husten, da es den Schleim löst, Samen kauen reinigt den Atem und reduziert Schleim im Magen, hilft bei Verdauungsbeschwerden und Übelkeit.

Koriander:
Samen: scharf, herzstärkend, verdauungsfördernd, als Paste antirheumatisch, appetitanregend, krampflösend.
Frische Blätter: gut für Entzündungen im Magen/Darmtrakt sowie der Harnwege. Mit Ingwer und Kreuzkümmel gute Wirkung bei fiebrigen Erkrankungen. Hilft bei Asthma, Husten und allgemeiner Schwäche.

Kreuzkümmel oder auch Cumin genannt:
Scharf, bitter fördert die Magensekretion, reduziert Blähungen, vermindert Krämpfe im Magen/Darmbereich, reguliert die Darmflora, regt Agni an, wirkt entgiftend, reinigt das Blut und stärkt die Leber, hilft die erhitzende Wirkung von Lebensmitteln auszugleichen.

Muskat:
Scharf, herb/heiß, beruhigt Geist und Nerven, krampflösend, besonders im Bauchbereich, hilft bei schlechter Nahrungsabsorption, etwas Muskat in warmer Milch hilft bei Schlafproblemen.

Nelken:
Bitter, scharf/heiß/scharf, regt Magen und Lunge an, gut bei Erkältung, Grippe und Husten, unterstützt die Lymphe und das Immunsystem. Nelkenöl hilft bei Zahnfleischentzündungen und Zahnschmerzen. Einfach einen Tropfen auf die betroffene Stelle tupfen und danach mit Wasser ausspülen. Vorsicht! Nicht direkt auf Schleimhäute auftragen.

Pfeffer:
Scharf/heiß/scharf, K-, regt die Verdauung an und erhöht die Hitze im Körper, zum Aufheizen bei chronischer Erkältung, Pfeffer und Honig lösen Schleimansammlungen, verbrennt Giftstoffe im Körper, wirkt harntreibend, sollte immer zu Rohkost gegeben werden, wirkt anregend.

Senfsamen:
Scharf, bitter Appetit und Stoffwechsel anregend, innerlich und äußerlich stark erhitzend, regt und Speichel- und Magensekretion an, wirkt antibakteriell und neutralisiert Toxine in der Nahrung, ist blähungsreduzierend, krampflösend.
Äußerlich wird ein Brei aus gemahlenen Senfkörnern aufgelegt als Wärmetherapie, z.B. bei Nervenschmerzen, Hexenschuß, Gelenksschmerzen, Rheuma. Vorsicht, stark hautreizend!

Zimt:
Scharf, süß, erwärmt die Nieren, regt Harnausscheidung an, regt Kreislauf und Durchblutung an, wirkt nährend.
Zimt stärkt die Verdauung, regt die Darmtätigkeit an und reinigt, fördert das Gedächtnis, wirkt stärkend bei Menschen mit schwacher Konstitution.